Heute will ich euch eine neue Kategorie auf meinem Autorenblog vorstellen. Und zwar: AUTOR INSIDE.
In unregelmäßigen Abständen werde ich euch etwas über das Autorenleben und seine Tücken berichten. Welche Themen dabei angesprochen werden, sind völlig spontan und natürlich nur aus meiner Sicht der Dinge erzählt. Viel Spaß!
Mein erster Post handelt von der Titelfindung und die Schwierigkeiten, die sich manchmal oder oft dahinter verbergen.
Titel für die eigenen Geschichten zu finden, ist oft nicht leicht. Aber es gibt wie immer zwei Seiten der Medaille. Ich habe auch schon einige Male erlebt, dass mir zuerst ein Titel eingefallen ist, bevor ich überhaupt eine Idee zu einem Plot hatte.
Einen solchen spontanen Einfall bekam ich tatsächlich nur aufgrund einer Filmwerbung im Fernsehen. Ein Wort ist mir dabei wörtlich ins Gesicht gesprungen und mit einem Zusatz stand auch schon ein Titel fest. Dabei handelt es sich um einen Arbeitstitel für ein Projekt, das ich zwar schon begonnen habe, aber das seit längerer Zeit stillsteht. Es liegt mir jedoch am Herzen und ich will es auf jeden Fall irgendwann wieder in Angriff nehmen.
Dann gibt es natürlich auch den Fall, dass zuerst die Idee zum Plot feststeht und man sich dazu dann einen Titel ausdenken will. Ich glaube, diese Reihenfolge trifft auf die meisten Projekte von Autoren zu und darin liegen auch die meisten Schwierigkeiten, wenn man keinen spontanen Einfall hat, der einen sofort begeistert.
Was ist überhaupt ein "guter Titel"?
Meiner Meinung nach sollte der Titel auf jeden Fall auf einen Aspekt des Inhalts hinweisen, was auch nur versteckt sein kann, und natürlich auch zum jeweiligen Genre passen sollte, obwohl die künstlerische Freiheit viel Spielraum für Kreativität lässt. Unpassend würde ich es finden, wenn der Titel eines Fantasy-Romans eher an ein Sachbuch erinnert. Das lockt nicht nur die falsche Zielgruppe an, sondern bringt dann obendrein von eben dieser falschen Gruppe von Lesern schlechte Rezensionen, obwohl der Inhalt des Buches gut sein kann.
Natürlich muss der Titel auch neugierig machen. Neben dem Cover ist der Titel das Erste, was ein potenzieller Leser sieht, bevor er sich überhaupt den Klappentext durchliest. Genau deshalb finde ich es wichtig, wenn der Titel einen Hinweis auf den Inhalt gibt.
Wie findet man einen guten Titel?
Diese Frage ist nicht gerade leicht zu beantworten und das weiß jeder Autor. Die Schwierigkeit liegt vor allem darin, dass ich als Autor zufrieden mit dem Titel sein will. Deshalb hier ein paar hoffentlich hiflreiche Fragestellungen, die einen bei der Suche helfen können:
- Was soll der Titel ausdrücken?
- Um was geht es in der Geschichte/dem Buch?
- Handelt es sich um eine Reihe? Wenn ja, gibt es einen Reihennamen, der Teil des Titels sein soll?
- Wenn es sich um eine Fortsetzung handelt (egal ob mit Reihennamen oder nicht), möchte ich die Titelstruktur beibehalten bzw. (bei Einzelgeschichten) setze ich Wert auf eine bestimmte Struktur?
Das sind nur ein paar Fragen, die man sich stellen könnte. Es gibt sicher noch mehr, die jeder individuell für sich entwickeln muss. Wichtig ist, wie ich immer wieder gerne betone, Frage 2. Zu dieser Frage kann man sich einfach nur einzelne Wörter aufschreiben, die einen Aspekt andeuten. Wenn einem dann mit diesen Wörtern sofort ein Titel einfällt, perfekt! Natürlich nur, wenn er sich gut "anfühlt".
Sollte das jedoch nicht geschehen, behaltet die Liste auf jeden Fall. Sie kann nützlich sein für einen späteren Zeitpunkt. Manchmal muss man auch einfach nur eine Nacht drüber schlafen und hat dann einen Einfall. Wenn das nicht passiert, nicht verzweifeln. Sucht euch Anregungen bei z.B. anderen Büchern, Filmen, etc. oder denkt (ganz wichtig: ohne Druck!) ein wenig darüber nach, im Bus, in der Pause, während einer langweiligen Vorlesung ( :D ), usw. Spielt auch ein bisschen mit den Wörtern herum, die ihr euch aufgeschrieben habt. Irgendwann wird euch ein Titel einfallen, er braucht manchmal nur länger, um zu schlüpfen.
Als kleinen Tipp für alle, die mit dem Gedanken spielen, die Geschichte, für die ein Titel gesucht wird, zu veröffentlichen, rate ich: Gebt euren gefundenen Titel bei Amazon&Co. ein und schaut, ob er schon vergeben ist! Sollte das der Fall sein, würde ich persönlich noch einmal über einen anderen Titel nachdenken bzw. über eine kleine Titeländerung. Mir ist das nämlich einmal passiert und zwar bei meiner Kurzgeschichte "Das Versprechen eines SEALs", die zuvor nur "Das Versprechen" hieß. Ich habe nicht geguckt, ob es mit diesem Titel schon ein Buch gibt, was der Fall ist. Der Titel war geschützt. Mein Verlag hat mir dann den Zusatz ("... eines SEALs") angeboten und ich war sofort begeistert. Das kann natürlich jedem passieren, deshalb vorher möglichst vermeiden, um sich nicht wieder in eine neue Titelsuche stürzen zu müssen.
Natürlich kann es auch passieren, dass der Verlag, bei dem man veröffentlich wird, der Titel überhaupt nicht zusagt und ganz ändern lassen will. Wie es in diesem Fall weitergeht, weiß ich nicht, ich denke jedoch, dass zusammen mit dem Autor nach einem neuen Titel gesucht wird bzw. dass verschiedene Titel dem Autor vorgeschlagen werden und er diese an- oder ablehnen kann.
Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Titelsuche hat geholfen oder habt ihr ganz andere Methoden, um einen passenden Titel zu finden? Her damit! :-)
Kommentar schreiben